FFH-Managementplanung

Seit der Etablierung von Natura 2000 folgt die Naturschutzarbeit in Europa neuen Leitlinien. Im Vordergrund steht nicht mehr der Schutz bestimmter Flächen, beispielsweise von Naturschutzgebieten, sondern der Schutz ganz konkreter Tierarten und Lebensräume. Jedes dieser Schutzgüter weist besondere Ansprüche an die Bewirtschaftung auf. So dürfen nährstoffarme Wiesen und Heidelandschaften nicht gedüngt werden, müssen aber regelmäßig beweidet oder gemäht werden. Wann und wie oft eine Beweidung oder Mahd notwendig ist, hängt dabei von den lokalen Bedingungen ab. Ein Ziel der Naturschutzarbeit in Brandenburg ist es deswegen, die Schutzgüter in den einzelnen FFH-Gebiet zu erfassen und unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen mit den Bewirtschaftern Wege zu finden, wie der Zustand der Lebensräume und Arten am besten erhalten oder verbessert werden kann.

Dieses Ziel wird durch die FFH-Managementplanung umgesetzt. Hier entstehen für jedes einzelne FFH-Gebiet Pläne, die einerseits alle vorkommenden Schutzgüter auflisten. Andererseits werden in den Plänen auch konkrete Maßnahmen aufgeführt, die nötig sind, um den aktuellen Zustand der Schutzgüter zu erhalten oder zu verbessern. Die Maßnahmen werden dabei im Planungsprozess mit den Flächennutzern, beispielsweise Waldbesitzern und Agrarbetrieben, abgestimmt - es wird auf Einvernehmlichkeit gesetzt. Auch die interessierte Öffentlichkeit wird über Informationsveranstaltungen, regionale Arbeitsgruppen und Exkursionen in die Planung eingebunden. Zu den Maßnahmenplänen wird eine Umsetzungskonzeption aufgestellt, die auch die nutzbaren Fördermöglichkeiten berücksichtigt. Die fertig abgestimmten Managementpläne werden in den kommenden Jahren die Richtschnur für die Naturschutzarbeit im Naturpark bilden. Im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaften läuft die FFH-Managementplanung im Frühjahr 2018 in insgesamt acht Bearbeitungsgebieten an (siehe Karte unten). Sie wird voraussichtlich bis 2020 andauern.