Landschaftsentstehung

Weite Wälder auf der Hochebene im Norden – moorige, sumpfige Landschaft in den Niederungen der Kleinen und Schwarzen Elster im Süden: So muss man sich das Gebiet des Naturparks vor über 800 Jahren vorstellen.

Die zurückweichenden Eismassen der Saalevereisung vor rund 180.000 Jahren hinterließen inmitten der Altmoränenlandschaft ein riesiges natürliches Staubecken, das so genannte Kirchhain-Finsterwalder Becken. Hier sammelten sich die nacheiszeitlichen Schmelzwasser, um dann durch ein Tor zum Urstromtal in die Niederung der Schwarzen Elster abzufließen.

Die Urbarmachung dieser Landschaft vor allem durch den Zisterzienserorden des Klosters in Dobrilugk hat das heutige Erscheinungsbild maßgeblich geprägt. Die Mönche rodeten Wälder, legten Teiche an und entwässerten Sumpfgebiete. Noch heute künden Kirchen in und um Doberlug von ihrem Tun.

Die im Süden und Westen den Naturpark begrenzende Schwarze Elster bestand bis Mitte des 19. Jahrhunderts aus einem dichten Netz von Flussarmen und Inseln. Das Ufer säumten Röhrichte und Grauweiden. Mächtige Auwälder wuchsen in der Elsterniederung. Immer wieder kam es zu Überschwemmungen der Elsterniederung.

Am 7. April 1852 wurde auf Drängen der Bauern das Gesetz zur Melioration der Niederung der Schwarzen Elster beschlossen. Von den einstigen Flussarmen und der vielfältigen Vegetation ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Heute findet man im Auenbereich vorwiegend extensive Wiesen- und Weidenbewirtschaftung. 

Etwa um diese Zeit begann auch der Bergbau in der Region zunächst im Tiefbau und später als Tagebau. Diese jüngsten Spuren der landschaftlichen Veränderung sind heute vor allem im Osten des Naturparks als Bergbaufolgelandschaft erlebbar.