Kleine Elster und Schackeniederung

Wie ein Netz lebensspendender Adern durchziehen Flüsse und Bäche die Landschaft. Sie verbinden nicht nur Dörfer und Städte, sondern auch weit voneinander entfernte Lebensräume. Darüber hinaus stellen naturnahe Wasserläufe wertvolle und artenreiche Ökosysteme dar, die aber durch Flussbegradigung und Wasserverschmutzung stark gefährdet sind. Daher liegt ein Schwerpunkt des europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 auf Flüssen und Bächen. Auch im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaften macht sich dies bemerkbar: Das 1773 Hektar große FFH-Gebiet "Kleine Elster und Schackeniederung" durchzieht den gesamten Naturpark von Nordosten (Doberlug-Kirchhain) nach Südwesten (Uebigau-Wahrenbrück). Es umfasst nicht nur das Gebiet der beiden namensgebenden Flüsse, sondern verbindet auch mehrere wertvolle Naturschutz- und Teichgebiete sowie einen Landschaftspark miteinander.

Flusslauf der Kleinen Elster

Entlang der Kleinen Elster hat sich in den letzten Jahren viel getan. Mehrere alte, vom Fluss abgeschnittene Flussschleifen konnten renaturiert werden. Besonders gut können Sie dies am Heiligen Hain bei Prestewitz erkennen. Auch bei Maasdorf finden sich zwei neue Flussschleifen, wobei der alte Flusslauf zu ruhigen Altarmen umgewandelt wurde. Hier wurde auch eine Fischtreppe errichtet, um die Durchgängigkeit des Gewässers zu gewährleisten. Durch die Renaturierungsmaßnahmen ist die Kleine Elster nun wesentlich abwechslungsreicher und bietet vielen hochspezialisierten Arten einen wertvollen Lebensraum. So können die Wasserwanderer, die die Kleine Elster ab Prestewitz befahren können, nun auch mit ein wenig Glück den hier brütenden Eisvogel beobachten.

Heiliger Hain

Der Heilige Hain ist ein etwa 6 Hektar großer, naturnaher Landschaftspark östlich von Prestewitz. Um 1900 wurde das alte Waldstück von Georg von Zimmermann durch breite Wege erschlossen. Heute findet man hier auch einen Naturlehrpfad, der verschiedene Baumarten vorstellt. Besonders schön ist es am Steilhang, von dem sich ein weiter Blick über die Niederung der Kleinen Elster öffnet. Seit einer Renaturierungsmaßnahme im Jahr 2007 fließt die Kleine Elster wieder am Fuß dieser Erhebung entlang, seit 2013 verbindet eine nahe gelegene Fußgänger- und Fahrradbrücke die Ortschaften Prestewitz und Maasdorf.

Naturschutzgebiet Schadewitz

Auf direktem Weg von Schadewitz nach Schönborn liegt das etwa 30 Hektar große Naturschutzgebiet Schadewitz. Die sonst für die Region typischen Traubeneichen-Kiefernwälder haben an dieser feuchten Lage reich strukturierten Fichtenwäldern (Lebensraumtyp 9410) und Moorwäldern (LRT 91D0) Platz gemacht. Durch die vielen alten und abgestorbenen Bäume und den dichten Wuchs der dunklen Fichten besitzt das Waldgebiet einen besonderen Flair – ein Geheimtipp im Naturpark.

Naturschutzgebiet Buchwald

Natürliche Buchenwälder sind in den recht nährstoffarmen und trockenen Böden der Niederlausitz ausgesprochen selten. Eine dieser Raritäten ist das 36 Hektar große Naturschutzgebiet Buchwald, das westlich von Doberlug-Kirchhain liegt und vom Parkplatz am Schloss aus erreichbar ist. Der alte und reich strukturierte Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110) besteht aus zwei Teilflächen, die durch eine etwa 250 Meter breite Wiese voneinander getrennt sind. Teilweise dominieren auch Hainbuchen und Eichen (LRT 9160). In den alten Bäumen leben anspruchsvolle und hochspezialisierte Arten wie der Hirschkäfer. Sieben Jahre wachsen dessen Larven heran, wobei sie die Wurzeln absterbender Eichen als Habitat bevorzugen. Wenn sie ihre Metamorphose zum erwachsenen Tier vollzogen haben, geht dann alles ganz schnell. Nach nur 3 bis 8 Wochen, meistens zwischen Mai und Juli, haben sich die Alttiere fortgepflanzt und verenden.

Hammerteiche

Südlich von Doberlug-Kirchhain liegen die Hammerteiche. Bereits die Mönche des Zisterzienser-Klosters Dobrilugk legten hier die ersten Teiche an und schätzten die heranwachsenden Fische unter anderem als Fastenspeise. Später wurde hier Raseneisenstein abgebaut, wodurch sich die Fläche der Teiche deutlich vergrößerte. Auch heute werden meisten Teiche extensiv und unter Berücksichtigung der Belange der Natur bewirtschaftet. So dienen die eutrophen Gewässer (LRT 3150) seltenen Arten (z.B. Fischotter, Haubentaucher, Lachmöwe, Trauerseeschwalbe) als Lebensraum. Südlich der Hammerteiche finden sich wertvolle Moorwälder, und auch der Flusslauf der die Teiche speisenden Schacke ist ein wertvolles Ökosystem (LRT 3260).

Erhaltungszielverordnung

Flyer zur Managementplanung im FFH-Gebiet "Kleine Elster und Schackeniederung"

Kartenskizze

Lebensraumtypen und Arten

Link zum aktuellen Managementplan

Adresse

03253 Doberlug-Kirchhain

Gebiet

  • Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft

Kategorien

  • FFH-Gebiet