Hohe Warte

Nördlich der Ortschaften Tröbitz und Schönborn liegt das 909 Hektar große Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Hohe Warte“. Vor über 1000 Jahren stand hier, inmitten eines großen und unzerschnittenen Waldgebietes, eine Burg. Im Zentrum des Burgwalles befand sich ein hoher Wartturm, der die Umgebung überragte. Die Burg ist zerfallen, aber der ausgesprochen vielfältige Wald und der Name „Hohe Warte“ sind geblieben.

Das heutige FFH-Gebiet besteht aus 3 Teilen. Das etwa 88 Hektar große Naturschutzgebiet „Hohe Warte“ bildet den Kern des westlichen Teilstücks. Hier finden sich unter anderem ausgedehnte beerenreiche Kiefern-Traubeneichenwälder (Lebensraumtyp 9190). Diese Wälder stellen nicht nur einen wertvollen Lebensraum für anspruchsvolle Tierarten wie das Auerhuhn oder den Hirschkäfer dar, ihr besonderer, lichter Charakter macht sie auch zu lohnenswerten Ausflugszielen. Darüber hinaus ist das NSG „Hohe Warte“ Standort eines der in der Niederlausitz ausgesprochen seltenen Hainsimsen-Buchenwälder (LRT 9110). Die Buchen können als Relikt vergangener Zeiten gelten, da schon in alten Karten aus dem 18. Jahrhundert von Buchenvorkommen in diesem Gebiet berichtet wird. In den alten Wäldern brüten seltene Vogelarten wie Hohltaube, Raufußkauz und Schwarzspecht.

Das nördliche Teilstück des FFH-Gebietes wird durch die Vehne geprägt, eine feuchte, teilweise vermoorte Rinne. Hier sind besonders wertvolle Lebensräume wie Moore (LRT 7140), Moorwälder (LRT 91D0), naturnahe Fichtenwälder (LRT 9410) und Feuchtheiden (LRT 4010) anzutreffen.  Auch Kraniche brüten hier.

Das östliche Teilstück des FFH-Gebietes, die Waldhufe, schließt sich an die von der Bundeswehr genutzte Lausitzkaserne an. Es handelt sich um ein großes und abwechslungsreiches Waldstück, an das sich am nördlichen Waldrand arten- und blütenreiche magere Flachlandmähwiesen (LRT 6510) und Pfeifengraswiesen (LRT 6410) anschließen. Auch feuchte Erlenbruchwälder (LRT 91E0) lassen sich hier finden. Am südlichen Waldrand liegen die Unkenteiche, die vor einigen Jahren im Zuge umfangreicher Ausgleichsmaßnahmen saniert wurden und inzwischen durch die Naturwacht Brandenburg gepflegt werden. Durch ein regelmäßiges Ablassen einiger Teiche können sich hier bedeutende Amphibien-Populationen, beispielsweise von Laubfrosch und Rotbauchunke, entwickeln. Aber auch die Vogelwelt ist bemerkenswert vielfältig: Unter anderem konnten hier Rohrammer, Rohrweihe, Schellente, Singschwan und Zwergtaucher beobachtet werden.

Erhaltungszielverordnung

Flyer zur Managementplanung im FFH-Gebiet "Hohe Warte"

Kartenskizze

Lebensraumtypen und Arten

Link zum aktuellen Managementplan

Adresse

03253 Doberlug-Kirchhain

Gebiet

  • Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft

Kategorien

  • FFH-Gebiet